Dank meines stetig wachsenden Depots komme ich der finanziellen Freiheit jeden Tag ein Stückchen näher.
Sobald es eine Aktie neu in mein Depot geschafft hat oder ich eine meiner bestehenden Positionen aufstocke, berichte ich hier über meinen Kauf.
Nachdem ich erst kürzlich meine Nachkäufe von Altria und Japan Tobacco verkündet habe, steht diesmal erneut ein Tabakkonzern im Fokus:
Der britische Tabakriese Imperial Brands.
Mein Nachkauf von Imperial Brands
Bereits am 5. August 2019 hatte ich eine Einstiegsposition bei Imperial Brands eröffnet.
Nicht ganz 2 Monate später habe ich nun am 27. September 2019 meinen ersten Nachkauf getätigt.
Bei einem Aktienkurs von €20,18 ergaben sich für meinen Kauf von 62 Anteilen Anschaffungskosten von €1.251,16.
Selbstverständlich wickelte ich den Kauf wieder über meinen neuen mobilen Online-Broker Trade Republic* ab.
Hier kostet mich jeder Kauf nur einen Pauschalpreis von €1 und das unabhängig vom Ordervolumen.
Auf diese Weise kann ich nun auch kleinere Nachkäufe ohne Gewissensbisse tätigen.
Mehr Infos zu Trade Republic findest du in meinem ausführlichen Erfahrungsbericht.
Wer ist Imperial Brands?
Imperial Brands zählt zu den größten Tabakkonzernen der Welt.
Das Unternehmen mit Sitz im englischen Bristol nahm seinen Anfang zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als sich mehrere britische Tabak- und Zigarettenunternehmen gegen die verstärkt aufkeimende Konkurrenz zusammenschlossen.
Gestern wie heute dreht sich das Geschäftsmodell von Imperial Brands vor allem um den Tabakkonsum. In diesem Bereich verfügt das Unternehmen mit Marken wie West, Davidoff, Gauloises und John Player Special über ein attraktives Portfolio.
Aber auch im Bereich der sogenannten Next Generation Products hat das Unternehmen mit der 2009 ins Leben gerufenen und 2014 übernommenen Marke blu inzwischen Fuß gefasst.
ISIN | GB0004544929 |
Land | Vereinigtes Königreich |
Sektor | Basiskonsumgüter |
Industrie | Nahrungs- und Genussmittel |
Mitarbeiter | 33.300 |
Umsatz | 30,5 Mrd. £ |
Marktwert | 19,4 Mrd. £ |
Herausforderungen
Imperial Brands verfolgte in den letzten Jahren eine akquisitionsbasierte Wachstumsstrategie.
Diese hat jedoch nicht nur zu einer deutlichen Steigerung des Goodwills geführt, sondern auch das Schuldenniveau des Unternehmens in bislang unbekannte Höhen getrieben.
Inzwischen beträgt die Schuldenquote – also das Verhältnis sämtlicher Schulden zum Gesamtvermögen – über 80%.
Dies ist selbst für das schuldenträchtige Geschäftsmodell der Tabakindustrie ein ziemlich hoher Wert.
Darüber hinaus sieht man sich wie alle Zigarettenhersteller mit dem Trend zu einem immer gesünderen Lebensstil sowie damit zusammenhängenden Werberestriktionen konfrontiert.
Allerdings dürften die Bestrebungen der US Food and Drug Administration (FDA), weitere regulatorische Beschränkungen gegen die Tabakindustrie zu verhängen, das Unternehmen nicht ganz so hart treffen wie die Konkurrenz, da es aktuell weniger als ein Drittel seines Gewinns in den USA erwirtschaftet.
Chancen
Imperial Brands zeigt sich bemüht, die bestehenden Herausforderungen nach und nach in den Griff zu bekommen.
Allein im vergangenen Geschäftsjahr ist es dem Unternehmen gelungen, den beträchtlichen Schuldenstand um einen hohen dreistelligen Millionenbetrag zu reduzieren.
Dank der weiterhin enormen Kapitalzuflüsse aus dem traditionellen Tabakgeschäft sollte es dem Unternehmen auch in den kommenden Jahren gelingen, die Schuldenlast weiter abzubauen – vorausgesetzt natürlich, es kommen keine weiteren großen Unternehmensübernahmen dazwischen.
Gleichzeitig arbeiten die Briten hart daran, die sich der Tabakindustrie derzeit bietenden Wachstumschancen zu Nutze zu machen.
Neben E-Zigaretten könnte der kürzlich erfolgte Einstieg beim kanadischen Cannabis-Produzenten Auxly dem Unternehmen dabei helfen, auch am Zukunftsmarkt Marihuana ein Wörtchen mitzureden.
Aktuelle Entwicklungen
Trotz eines strengen Wachstumsplans ist es Imperial Brands zuletzt nicht gelungen, den globalen E-Zigaretten-Markt derart schnell aufzurollen, wie man es sich unternehmensseitig von der Marke blu eigentlich versprochen hatte.
Das sich verlangsamende Wachstum im Bereich der Next Generation Products trifft auf Sorgen im Zusammenhang mit einer bislang ungeklärten Serie von Lungenerkrankungen, die bereits zahlreiche Menschenleben gefordert hat.
Da die Ursache hierfür bislang jedoch noch nicht geklärt ist, besteht bei Betroffenen wie Investoren derzeit eine hohe Unsicherheit. Schließlich könnten E-Zigaretten in den USA demnächst schlimmstenfalls komplett verboten werden. In Ländern wie Indien sind derartige Verbote bereits heute Realität.
Warum Imperial Brands?
Hintergrund
Im Rahmen meines kürzlich erschienenen Aktien-Roundups zur Tabakindustrie wurde mir deutlich vor Augen geführt, dass die großen Tabakunternehmen im Augenblick zu den heißesten Kaufkandidaten für dividendenhungrige Langzeitinvestoren wie mich gehören.
Warum diese Einschätzung weiterhin auch für Imperial Brands gilt, werde ich im Folgenden genauer darlegen.
Meine Bewertungsmethode
Vorweg jedoch ein paar Worte dazu, wie ich passende Unternehmen für meine Anlagestrategie finde.
Denn hierzu nutze ich mein eigenes Bewertungsmodell.
Anhand von 4 Bewertungskriterien berechnet dieses meine persönliche Bewertungskennzahl – den Jung in Rente-Faktor.
Mehr Informationen zu meiner Art und Weise Aktien zu bewerten, findest du hier:
Unternehmen mit einem Jung in Rente-Faktor von
- unter -10 landen dabei nur äußerst selten auf meiner Watchlist
- zwischen -10 und +10 qualifizieren sich für meine Bewertungsserie
- über +10 schaffen es wahrscheinlich irgendwann in mein Depot.
Imperial Brands in meinem Bewertungsmodell
Wie also schlug sich Imperial Brands zum Zeitpunkt meines Nachkaufs in meinem Bewertungsmodell?
Wie günstig ist Imperial Brands?
Ich halte ein Unternehmen für günstig, wenn das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) niedriger ist, als das durchschnittliche KGV (seit 2004).
Daher vergebe ich im Rahmen meiner Bewertung Pluspunkte (Minuspunkte), wenn das KGV aktuell günstiger (teurer) ist, als es in der Vergangenheit im Durchschnitt der Fall war.
Die Aktie von Imperial Brands ist demnach gegenwärtig deutlich günstiger zu haben als üblich. Im Rahmen meiner Bewertung vergebe ich hierfür 32,3 Pluspunkte.
Wie stark ist Imperial Brands?
Ich halte ein Unternehmen für stark, wenn es seine Gewinne sowohl lang- (seit 2004) als auch mittelfristig (seit 2011) steigern konnte. Für meine Bewertung berücksichtige ich dabei ausschließlich die jeweils geringere der beiden Wachstumsraten.
Daher vergebe ich im Rahmen meiner Bewertung Pluspunkte (Minuspunkte), wenn das Unternehmen sowohl mittel- als auch langfristig ein positives (negatives) Gewinnwachstum aufweist.
Imperial Brands scheint demnach ein halbwegs starkes Unternehmen zu sein. Im Rahmen meiner Bewertung vergebe ich hierfür 1,6 Pluspunkte.
Wie robust ist Imperial Brands?
Ich halte ein Unternehmen für robust, wenn es seine Gewinne langfristig (seit 2004) kontinuierlich steigern konnte.
Daher vergebe ich im Rahmen meiner Bewertung Pluspunkte, wenn das Unternehmen seinen Gewinn Jahr für Jahr ausbauen konnte, und Minuspunkte, falls es zwischenzeitlich zu Gewinneinbußen oder sogar Verlusten gekommen ist.
Imperial Brands scheint demnach ein einigermaßen robustes Unternehmen zu sein. Im Rahmen meiner Bewertung vergebe ich hierfür 12,7 Minuspunkte.
Ist Imperial Brands ein Schnäppchen?
Ich halte ein Unternehmen für ein Schnäppchen, wenn dessen langfristige Gewinnentwicklung (seit 2004) das gegenwärtige KGV rechtfertigt.
Daher vergebe ich im Rahmen meiner Bewertung Pluspunkte (Minuspunkte), wenn ich dem Unternehmen ein höheres (niedrigeres) KGV zugestehe, als wie es gegenwärtig der Fall ist.
Die Aktie von Imperial Brands scheint demnach weiterhin ein Schnäppchen zu sein. Im Rahmen meiner Bewertung vergebe ich hierfür lediglich 5,8 Minuspunkte.
Mein Bewertungsergebnis
Abschließend zählt mein Bewertungsmodell sämtliche Plus- und Minuspunkte eines Unternehmens und dessen Aktie zusammen.
Auf diese Weise ergibt sich mein persönliches Bewertungsergebnis – der Jung in Rente-Faktor.
Imperial Brands kam so zum Zeitpunkt meines Nachkaufs auf einen positiven Jung in Rente-Faktor von 15,4 Punkten und war somit nun ein waschechter Kaufkandidat.
Der Dividenden-Check
Neben dem Jung in Rente-Faktor spielt bei meinen Kaufentscheidungen aber auch die Gewinnausschüttung eine nicht ganz unerhebliche Rolle.
Daher prüfe ich vor jedem Kauf, wie es um Stabilität, Höhe und Wachstum der Dividende bestellt ist.
Dividendenstabilität
Imperial Brands verfolgte bislang eine sehr anlegerfreundliche Ausschüttungspolitik.
Schließlich hat das britische Tabakunternehmen seine Dividende seit 2004 nur einmal geringfügig gekürzt (etwa 3% im Geschäftsjahr 2007).
Ansonsten ging es mit der Ausschüttung kontinuierlich bergauf.
Dividendenhöhe
Im Augenblick kann die Dividendenrendite im gesamten Tabaksektor als sehr ordentlich bezeichnet werden.
Imperial Brands bildet hiervon keine Ausnahme.
Ganz im Gegenteil. Das britische Tabakunternehmen kommt gegenwärtig fast auf eine Dividendenrendite von sagenhaften 11%.
Gleichzeitig beträgt die Ausschüttungsquote allerdings auch annähernd 100%.
Dividendenwachstum
In den vergangenen 5 Jahren hat Imperial Brands seine Ausschüttungen deutlich gesteigert.
Das britische Tabakunternehmen kam im untersuchten Zeitraum unterm Strich auf ein jährliches Dividendenwachstum von knapp über 10%.
Dividendenausblick
Imperial Brands schüttet seine Dividende wie viele britische Unternehmen 4 Mal im Jahr aus. Aber Achtung: Die vierteljährlichen Ausschüttungen fallen unterschiedlich hoch aus!
Um an der nächsten vierteljährlichen Ausschüttung zu partizipieren, sollte man die Aktie spätestens bis einen Tag vor dem nächsten Ex-Tag, also voraussichtlich am 21.11., im Depot haben.
Die jährliche Ausschüttung beträgt derzeit £1,9348 je Aktie.
Zudem dürfte allen Aktionären zum Jahresende wieder eine Dividendenerhöhung bevorstehen.
Fazit: Imperial Brands wird aufgestockt
Aufgrund des stabilen Geschäftsmodells, der sehr hohen Dividendenrendite und der anlegerfreundlichen Ausschüttungspolitik hatte es Imperial Brands bereits vor einigen Wochen in mein Depot geschafft.
Nachdem es beim Aktienkurs zuletzt nochmals kräftig bergab ging, habe ich die aktuelle Kursschwäche genutzt, um meine bestehende Position aufzustocken und einen ersten Nachkauf zu tätigen.
Der Kauf der zusätzlichen 62 Anteile erhöht mein passives Einkommen um voraussichtlich etwa €135 im Jahr.
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Hi David,
Imperial Brands ist spannend und gerade im Hinblick auf die Dividende ein echter Kaufkandidat. Allerdings hat das Unternehmen angekündigt ab Oktober diesen Jahres die Dividendenpolitik flexibler und erfolgsabhängiger zu gestalten. Ich fürchte, das bedeutet mindestens mal eine Stagnation beim Dividendenwachstum. Was meinst Du?
Grüße
Markus
Moin Markus,
natürlich könnte die neue Ausschüttungspolitik von Imperial Brands dazu führen, dass das Dividendenwachstum in den kommenden Jahren sehr mau ausfällt.
Aber mal ganz ehrlich: Kommt es dir bei einer 11%igen Einstiegsrendite wirklich noch auf die Dividendensteigerung an? Mir jedenfalls nicht!
Stattdessen wäre ich schon mehr als glücklich, wenn die derzeitige Ausschüttungshöhe vom Management einfach nur konstant gehalten werden würde 🙂
– David
Absolute Zustimmung!
Wenn die Rendite bei über 10% bleibt, gibt’s nichts zu meckern.
Leider habe ich deren Ankündigung aber so verstanden dass nicht nur an einer möglichen Steigerung gerüttelt werden könnte, sondern dass auch die Dividende ganz konkret an die dann aktuelle Situation angepasst wird. Und diese schreit meiner Meinung nach nicht unbedingt nach einer Anpassung nach oben.
Gut, man könnte sagen, dass das ja bei jedem anderen Unternehmen auch passieren könnte.
Aber eine Aktie kaufen deren einziger Kaufgrund die Dividende ist (zumindest für mich) mit dem Wissen dass das Unternehmen seine Strategie dazu anpassen wird? Ugh. ?
Dennoch: Ich finde Deine Aktienanalysen immer super und kann Deine Gründe für den Kauf nachvollziehen.
Vielleicht juckt es mich ja nächste Woche doch in den Fingern ?
Viele Grüße
Markus
Also die Unternehmensmitteilung vom 08.07.2019 besagt zur überarbeiteten Ausschüttungspolitik Folgendes:
„The Board reaffirms the 10% dividend growth in respect of the final dividend for the current financial year ending 30 September 2019. Thereafter, the revised dividend policy will be progressive, growing annually from the current level, taking into account underlying business performance. This new policy recognises the Company’s continued strong cash generation and the importance of growing dividends for shareholders, while providing greater flexibility in capital allocation.“
Das Management hegt nach meinem Verständnis also keine Pläne, die Dividende zu kürzen, sondern will nur das Dividendenwachstum entsprechend anpassen.
Ich habe diese Woche auch zwei Mal Imperial Brands gekauft, erst am Montag, etwas ägrerlich, Donnerstag nochmals. Sehr guter Dividendenzahler. Auf Basis der Schätzung für das laufende Geschäftsjahr 11,3% Dividendenrendite. Würde mich nicht wundern, wenn die noch weiter fällt. Dachte eigentlich, sie hatte sich gefangen, dann kam die Gewinnwarnung, aber 2% Umsatzwachstum ist auch OK.
Hi David,
sehr gute Analyse, Tabak Aktien sind momentan alle auf einem Tiefstand. Alles egal, welche Firma man momentan kauft, sie haben alle sensationelle Dividenden Renditen.
Glückwunsch zum Kauf!
Hi David,
ich lese immer mit Interesse Deine Beiträge.
Bei den Tabak-Konzernen bin ich aber vorsichtig.
Ich habe Altria und BAT im Depot.
Die Kurse sind eher rückläufig und fressen die hohen Dividenden.
Gut, vielleicht haben wir nur einen schlechten Einstiegszeitpunkt erwischt. Das wird die Zeit zeigen.
Mein Hauptmotiv zur Skepsis ist, dass ich nicht langfristig an das Geschäftsmodell glaube.
Die Stimmung hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten derart massiv gegen das Rauchen gewendet, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis es ganz verboten wird.
Wie irrational und schnell das gehen kann, erleben wir gerade bei Juul.
Insofern werde ich mich weiter über die aktuell fließenden Dividenden freuen, mein Engagement aber nicht ausweiten. So verlockend die Dividende auch erscheint…
Viele Grüße.
Hi David,
vielen Dank für die ausgezeichnete Analyse zu Imperial Brands. Hast Du eine Ahnung, (i) ob sie außer Pot und E-Zigartetten derzeit noch in weitere Geschäftsfelder diversifizieren und (ii) ob der Getränke-bereich derzeit noch vorhanden ist bzw. eine wesentliche Rolle spielt?
Viele Grüße
Henrik
Moin Henrik,
vielen Dank für dein Feedback! Es freut mich sehr zu hören, dass dir meine Analyse einen Mehrwert geboten hat.
Außer von den von dir bereits genannten Geschäftsfeldern sind mir keine weiteren Expansionsabsichten bekannt.
Auch von einem Getränkebereich habe ich bei Imperial Brands noch nichts gehört.
– David