Den Kern meiner Anlagestrategie bildet ein breit diversifiziertes ETF-Portfolio.
Mit diesem möchte ich den globalen Aktienmarkt möglichst vollumfänglich abbilden.
Aus Vereinfachungs- und Kostengründen beschränkte ich mich bislang auf vier regionale Indizes.
Für den asiatisch-pazifischen Raum zog ich dabei den MSCI Pacific heran.
Dies wird künftig jedoch nicht mehr möglich sein, da es bald keinen UCITS-konformen ETF mehr auf diesen Index geben wird.
Was ich nun tun, verrate ich im folgenden Artikel.
Meine Anlagestrategie
Bei der 1. Säule meiner Anlagestrategie handelt es sich um Beteiligungen, die ich an anderen Unternehmen halte.
An börsennotierten Unternehmen beteilige ich mich über zwei Wege:
- unmittelbar über Einzelaktien, und
- mittelbar über sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs).
Mein ETF-Portfolio gewichte ich dabei gemäß der folgenden Regel:
Region | Gewichtung |
---|---|
Europa | 30% |
Nordamerika | 35% |
Asien-Pazifik | 10% |
Emerging Markets | 25% |
100% |
Asien-Pazifik in meinem ETF-Portfolio
Für den asiatisch-pazifischen Raum griff ich gemäß der Methodologie des Indexanbieters MSCI bislang auf den MSCI Pacific zurück.
Seit 2008 gab es jedoch nur einen UCITS-konformen ETF auf diesen Index:
Den Lyxor MSCI Pacific (bzw. zuvor den Comstage MSCI Pacific).
Aus für einzigen ETF auf MSCI Pacific
Doch Anfang Februar 2023 erreiche mich eine Hiobsbotschaft.
Demnach hat sich die Fondsgesellschaft dazu entschieden, den Lyxor MSCI Pacific (WKN: ETF114) auf den Amundi MSCI Pacific ESG Climate Net Zero Ambition CTB (WKN: ETF013) zu verschmelzen.
Infolgedessen gibt es künftig keinen UCITS-konformen ETF auf den MSCI Pacific mehr.
Das ist sehr schade, da somit die einzige Möglichkeit verloren gegangen ist, marktbreit in den entsprechenden Index zu investieren.
Alternative: Wechsel des Indexanbieters
Insofern war es für mich unumgänglich, nach einer passenden Alternative zu suchen.
Fündig geworden bin ich beim Indexanbieter FTSE.
Denn dieser bietet mit der Region Developed Asia Pacific ein gutes Pendant zum MSCI Pacific an.
Der einzige Unterschied besteht bei der Klassifizierung Südkoreas.
Während MSCI das Land noch als Emerging Market einstuft, zählt es bei FTSE schon zu den Industrieländern.
Produktauswahl für Asien-Pazifik im ETF-Portfolio
Bei meiner Suche nach einem UCITS-konformen ETF auf den FTSE Developed Asia Pacific musste ich leider feststellen, dass bislang keine Fondsgesellschaft ein solches Produkt anbietet.
Allerdings hält der US-amerikanische ETF-Pionier Vanguard einen akzeptablen Kompromiss bereit.
So lässt sich der Index mittels der Kombination aus den beiden folgenden ETFs nachbilden:
Aus MSCI Pacific wird FTSE Developed Asia Pacific
Ich habe diese Woche Nägel mit Köpfen gemacht.
Im Zuge dessen habe ich zunächst meine Anteile am Lyxor MSCI Pacific verkauft.
Der Verkaufserlös wurde sodann umgehend in den Vanguard FTSE Developed Asia Pacific ex Japan und Vanguard FTSE Japan reinvestiert.
Beide ETFs habe ich dabei gleich gewichtet.
Dies entspricht auch in etwa dem Anteil am Bruttoinlandsprodukt, den die im jeweiligen ETF enthaltenen Länder gegenwärtig ausmachen.
Fazit: Asien-Pazifik bleibt dem ETF-Portfolio erhalten
Die Vielfalt des ETF-Universums nimmt stetig zu.
Doch während immer mehr Produkte für Nischen- und Trendthemen auf den Markt kommen, nimmt das Angebot an markbreiten Indizes zeitgleich bedauerlicherweise ab.
Nunmehr hat es mit dem MSCI Pacific einmal mehr einen Index getroffen, auf den ich in meinem ETF-Portfolio bereits seit 2008 baute.
Als Alternative für die Region Asien-Pazifik muss ich künftig auf zwei ETFs der US-Fondsgesellschaft Vanguard zurückgreifen.
Dies erhöht zwar ungewollterweise die Komplexität meines ETF-Portfolios.
Doch dafür darf ich mich zumindest über eine Verringerung der jährlichen Total Expense Ratio (TER) von 0,45% auf 0,15% freuen.
Danke für deine Aufmerksamkeit und weiterhin viel Erfolg beim Sparen, Investieren und frei sein!
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Wie das Ganze funktioniert, erkläre ich im folgenden Artikel:
Mein Disclaimer
Volle Transparenz: Die von mir gehandelten Aktien, ETFs, Anleihen und Optionen sind stets mit Risiken behaftet. Auch bin ich kein Finanz- oder Anlageexperte. Sowohl mein Depot als auch meine Finanztransaktionen sind daher weder als Anlageberatung noch als Empfehlung zu verstehen und ich übernehme keinerlei Haftung für Anlageentscheidungen, die auf Grundlage der hier präsentierten Informationen getroffen werden.
Mehr Informationen hierzu findest du auch in meinem Disclaimer.
Hallo David,
danke für deine Einblicke. Vanguard hat gerade diesen hier neu herausgebracht, als eine 1-ETF-Lösung:
Vanguard ESG Developed Asia Pacific All Cap WKN A3DJRB
https://www.de.vanguard/professionell/anlageprodukte/etf/aktien/E037/esg-developed-asia-pacific-all-cap-ucits-etf-usd-distributing
Ist zwar auch ESG, hat aber über 1800 Firmen im Portfolio. Das ist für mich damit schon nah dran an der Marktbreite. Der ETF ist auch noch recht neu am Markt. Viel Erfolg auf deinem Weg.
Grüße!
Moin Matthias,
super Hinweis, vielen Dank. Diesen ETF kannte ich tatsächlich noch nicht.
Für mich sind derartig gefilterte Fonds aber nichts. Genau aus diesem Grund nehme ich auch das Umtauschangebot von Amundi für den Lyxor MSCI Pacific nicht an.
Aber für viele andere hier vielleicht eine weitere interessante Alternative 🙂
LG
David
Moin David,
die Entwicklung zu immer mehr Themen-, Branchen-, Nischen- oder Sonstwashype ETF war mir auch schon aufgefallen. Finde Deine beiden Alternativen eine gute Alternative, da keine (willkürliche) Selektion nach ESG vorgenommen wurde.
Du hättest für Pac ex Jp aber auch weiterhin bei MSCI bleiben können, z.B. mit dem HSBC (WKN: A1C22H), damit wäre es nicht zur Korea Doppelung gekommen mit dem MSCI EM. Aber weiterhin ausschüttend und TER 0,15%. Was sprach für Dich dagegen?
VG
nils
Hi Nils,
für mich waren es eher weiche Faktoren, die für einen Umstieg vom MSCI- ins FTSE-Universum sprachen.
Zum einen bevorzuge ich, wenn ich mich bei solch einer regionalen Kombination auf einen einzigen ETF-Anbieter – wie in diesem Falle Vanguard – verlassen kann. Dies wäre bei dem Mix aus MSCI Pacific ex Japan und MSCI Japan nicht zu vergleichbarer TER möglich gewesen.
Zum anderen habe ich ein größeres Vertrauen in Vanguard als in andere Fondsgesellschaften wie HSBC oder Lyxor. Dies gilt insbesondere für die Beständigkeit der ETFs. Allein schon solch eine Aussagen geht bei mir runter wie Öl:
„(…) wir stehen für eine „langweilige“ Geldanlage. Wir jagen keine Trends, sondern geben alles, damit unsere Kunden ihre langfristigen Ziele erreichen.“
Da sehe ich auch gerne über die geringfügige Doppelung in Sachen Südkorea hinweg (das Gewicht Südkoreas in meinem iShares MSCI Emerging Markets IMI beträgt knapp über 10%).
LG
David
Hallo David,
ich hatte dasselbe Problem wie du und habe ebenfalls den ETF114 verkauft. Es ist sehr schade, dass es keine esg-freie ein-ETF-Lösung gibt. Danke für den Hinweis mit den beiden ETFs.
VG Daniel
N’Abend Daniel,
ich kann den Schachzug von Lyxor/Amundi ehrlicherweise auch nicht völlig nachvollziehen.
Immerhin weist der betroffene ETF ein Volumen von über einer Viertelmilliarde US-Dollar auf.
Insofern dürfte sich dieser für die Fondsgesellschaft bei einer TER von 0,45% (=$1.125.000 p.a.) durchaus gelohnt haben.
Schade drum, aber mit den beiden Vanguard-ETFs sind wir sicherlich auch nicht schlecht bedient 🙂
BG
David
Ja das stimmt – leider kann ich die bei der ING nicht als Sparplan besparen.
Zu Japan findet sich immer was… – Für den anderen Teil: Was spricht aus deiner Sicht gegen den günstigen Core ETF von IShares (IE00B52MJY50). Er ist halt thessaurierend, was ich eigentlich vermeiden will, aber dafür ist die TER sehr niedrig.