Die Deutschen gelten gemeinhin als Aktienmuffel.
Doch zuletzt hat die hiesige Aktienkultur einen merklichen Aufschwung erlebt.
Damit dieser Trend keine Eintagsfliege bleibt, habe ich mich zum Start einer neuen Interviewserie entschieden.
In dieser berichten bekannte und weniger bekannte Aktionäre über ihre Motivation, Geld an der Börse anzulegen.
Diesmal hatte ich die große Ehre, mit Daniel Korth aka Finanzrocker meinen absoluten Lieblings-Podcaster als Interviewpartner begrüßen zu dürfen.
Viel Spaß also beim nächsten Aktienplausch auf Jung in Rente!
Mein Interview beim Finanzrocker
Mein Aktienplausch mit Daniel Korth aka Finanzrocker
Daniel Korth ist seit 2015 als Podcaster, Blogger, Speaker und Buchautor aktiv. Als Finanzrocker schreibt und spricht er über Geldanlage, Vermögensaufbau, Selbstständigkeit und Humankapital. Jeden Monat erreicht er damit über 200.000 Hörer und Leser. Zudem ist Daniel aktiver Anleger mit mehreren Dutzend Einzelaktien und hunderten P2P-Krediten. Darüber hinaus ist er seit über 20 Jahren dem Rock und Heavy Metal verfallen, woher auch der Name Finanzrocker stammt.
Daniel, wieso gehörst du zu den 17,5 Prozent der Deutschen, die in Aktien investieren?
Ich habe während der Finanzkrise und danach gesehen, was mit dem Geld passiert ist, das ich über die Bankberatung habe anlegen lassen.
Über die Jahre hat sich die angelegte Summe durch Provisionen, Kursverluste und schlechte Performance immer weiter verringert.
2013 habe ich dann unter die fremdbestimmte Geldanlage einen Schlussstrich gezogen, mich in die Themen selbst eingearbeitet und mein Vermögen seither ordentlich vermehrt.
Neben Humankapital waren die Aktien und ETFs ein zentraler Baustein dieser Vermehrung.
Leider hat es sehr lange gedauert, bis ich diese Erkenntnis gewonnen hatte, aber besser spät als nie.
Lesestoff
Du bist auf der Suche nach einer passenden Lektüre? Wie wäre es denn mit Soundtrack für Vermögenswerte von Daniel Korth und Ümit Mericler? Denn in diesem Buch findest du viele Vorschläge für deinen Weg in die finanzielle Unabhängigkeit.
Weshalb investierst du nicht nur in ETFs, sondern auch in Einzelaktien?
Rational gesehen würden 1-2 ETFs völlig für einen einfachen und erfolgreichen Vermögensaufbau reichen.
Wenn man sich aber erstmal in das Thema eingearbeitet und Feuer gefangen hat, kommt man um Einzelaktien nicht herum.
Das hat dazu geführt, dass ich jetzt über 40 Einzelaktien und einige Themen-ETFs neben meinem ganz einfachen Altersvorsorge-Sparplan habe.
Darüber hinaus macht es mir auch unheimlich viel Spaß, diese Themen dann in Artikel-, Podcast- oder Videoform aufzubereiten und zu teilen.
Was hat es mit dem Thema Asset Allocation auf sich und warum legst du so viel wert hierauf?
Eine zu einseitige Anlageform führt langfristig nicht immer zum Erfolg.
Deswegen setze ich auf unterschiedliche Assetklassen wie Aktien, Anleihen, Gold, P2P-Kredite und Kryptowährungen.
Der Aktienanteil ist aber mit Abstand am größten.
Hier habe ich mich auf eine sehr breite Branchendiversifikation fokussiert, damit ich da keine großen Klumpenrisiken wie beispielsweise Technologie habe.
Unterrepräsentierte Branchen wie beispielsweise Versorger decke ich über die Themen-ETFs ab.
Warum investierst du in Kryptowährungen?
Kryptowährungen sind für mich eher ein Feldversuch, denn ich kann nicht mit meinen doch zahlreich vorhandenen Vorurteilen gegenüber Bitcoin & Co. darüber berichten.
Deshalb habe ich im Dezember 2020 mit drei Kryptowährungen angefangen zu investieren und kann nun über meine eigenen Erfahrungen berichten.
Der Anteil im Gesamtportfolio ist aber sehr klein.
Was sind deine favorisierten Quellen (Bücher, Zeitungen, Blogs, Social-Media-Kanäle usw.), um informierte Investitionsentscheidungen zu treffen?
Meine Investmententscheidungen bei Einzelaktien resultieren mittlerweile ausschließlich auf bestimmten Kennzahlen, die ich über Aktienscreener abrufe.
Ich lese zwar regelmäßig Börsenzeitschriften, höre mir die richtig guten echtgeld.tv-Podcasts an und diskutiere auch mit Anlegern, aber das sorgt nur für vereinzelte Ideen und nicht für Entscheidungen.
Auch bei den Themen-ETFs nutze ich mit extraetf eine Software für die Investmententscheidungen.
Das ist sehr hilfreich, um da die Klumpenrisiken zu umgehen.
Welchen Ratschlag würdest du Börsenanfängern aufgrund deiner langjährigen Erfahrung mit auf den Weg geben?
Lasst Euch nicht vom Dauerfeuer der Medien zu kurzfristigen Investmententscheidungen hinreißen.
Leider habe ich das auch erst nach einigen Jahren gemerkt, in denen ich potenzielle Tenbagger viel zu früh wieder mit etwas Gewinn verkauft habe.
Wenn man da auf irgendwelche Ratschläge aus dem Netz hört, ohne sich selbst Gedanken darüber zu machen, führt das meistens zu einer dauerhaften Minderperformance – gerade bei Einzelaktien.
Kurz gesagt: Selbst Gedanken machen, feste Kriterien bestimmen und dann hauptsächlich Aktien kaufen, die man auch in 10 Jahren noch im Depot haben möchte.
Verkaufsentscheidungen sollten dann nur getroffen werden, wenn sich die Kennzahlen, das Unternehmen oder die Branche nachhaltig ändern.
Das ist zwar auch keine Garantie, dass sich die Aktie danach doch noch verdoppelt, aber die Trefferquote ist deutlich höher als wenn man ständig hin und her traded.
Dazu verführen ja die Billigbroker ohne Ende.
Mein Hauptdepot habe ich daher auch nicht dort, sondern zahle etwas mehr pro Trade.
Das hindert mich daran, zu unüberlegt vorzugehen.
Lieben Dank, Daniel, für deine Zeit und den wirklich inputreichen Aktienplausch.
Wenn Euch das Interview mit Daniel gefallen hat und ihr mehr von ihm erfahren wollt, folgt ihm unbedingt auch auf einem seiner Social Media-Kanäle:
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Aktienplausch mit anderen Aktionären
Dich interessiert, was andere Aktionäre motiviert, ihr Geld an der Börse anzulegen.
Dann wirf gerne auch einen Blick in meine weiteren Interviews:
Danke für deine Aufmerksamkeit und weiterhin viel Erfolg beim Sparen, Investieren und frei sein!
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