Ein Depotübertrag gehört zu den letzten verbliebenden Abenteuern in der Finanzwelt.
Denn die Übertragung von Wertpapieren kann erheblich mehr Zeit in Anspruch nehmen, als man es aus den meisten anderen Bereichen inzwischen gewohnt ist.
Dies zeigen nicht nur unzählige Erfahrungsberichte verdrossener Anleger, sondern auch die hohe Anzahl an diesbezüglichen Beschwerden bei der deutschen Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Vor diesem Hintergrund versuche ich es normalerweise so gut es geht zu vermeiden, Wertpapierpositionen zwischen zwei Finanzinstituten hin- und herzuschieben.
Aufgrund meiner negativen Erfahrungen mit Trade Republic sah ich mich nun jedoch dazu veranlasst, zumindest mit meinen großen Wertpapierpositionen einen entsprechenden Umzug in Angriff zu nehmen.
Negative Erfahrungen mit Trade Republic
Ich bin bereits seit 2019 Kunde bei Trade Republic.
Der deutsche Neo-Broker aus der Hauptstadt Berlin wusste mich anfangs vor allem mit seinen äußerst niedrigen Gebühren und seiner für die damaligen Verhältnisse extrem übersichtlichen & einfach zu bedienenden App zu begeistern.
Leider wurde mir jedoch sehr schnell klar, dass auch bei Trade Republic nicht alles Gold ist, was glänzt.
Denn während viele Kunden erst in den letzten Monaten unliebsamen Kontakt mit dem „Kundenservice“ von Trade Republic machten (z.B. wegen verzögerter Dividendeneingänge, einer fehlerhaften Versteuerung von Kapitalerträgen oder sich in die Länge ziehender Depotüberträge), durfte ich dessen Unzulänglichkeit bereits erstmals zwischen 2020 und 2022 in einem über eineinhalbjährigen Disput erfahren.
Hierüber habe ich unter anderem ausführlich in meinem Blogartikel Der Horror hat ein Ende! berichtet.
Geärgert habe ich mich dabei vor allem darüber, dass Trade Republic überhaupt keine Möglichkeit zur telefonischen Kontaktaufnahme anbietet und es sich bei den E-Mails des Kundenservice in der Regel auch noch lediglich um automatisierte Antworten handelt, die entweder ganz am Problem vorbeigingen oder aber bereits zuvor erhaltene Antworten schlichtweg wiederholten.
Hinzu kamen in den Folgejahren weitere Kommunikationsdebakel und Kuriositäten, die ich so zuvor noch bei keinem anderen Finanzdienstleister erleben musste.
Beispielsweise ist es meiner Frau bis heute nicht möglich, ihr seit Jahren inaktives Depot zu kündigen, da der Restbetrag auf ihrem dortigen Verrechnungskonto auf kein Referenzkonto überwiesen werden kann, dass bereits von einem anderen Trade Republic-Kunden angegeben wurde (es handelt sich in diesem Falle um unser Gemeinschaftskonto).
Stattdessen verlangt man allen Ernstes, dass meine Frau irgendwo ein neues Einzelkonto eröffnet, nur um darauf den entsprechenden Restbetrag zu überweisen und damit endlich ihr Depot bei Trade Republic schließen zu können.
Letztlich habe ich mich angesichts dieser Missstände nicht mehr wohl damit gefühlt, fünf- oder gar sechsstellige Wertpapierbeträge bei Trade Republic dauerhaft zu deponieren.
Daher habe ich mich nun dafür entschieden, meine großen Wertpapierpositionen auf das Depot bei meiner Hausbank ING zu übertragen, bei der ich bereits seit weit über einem Jahrzehnt äußerst zufriedener Konto-, Depot- und Finanzierungskunde bin.
Denn hier habe ich bislang nicht nur sehr gute Erfahrungen mit dem Kundenservice gesammelt, sondern erhalte auf meine Rückfragen auch stets zeitnah sachgerechte und lösungsorientierte Antworten – und das ganze sowohl schriftlich als auch telefonisch (zuletzt abermals erprobt bei einem Telefonat am 28.10.2024).
Depotübertrag: So funktioniert's in der Theorie
Aus § 69 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) ergibt sich, dass Depotüberträge grundsätzlich unverzüglich auszuführen sind.
Konkret hat die BaFin als Zeitrahmen eine Bearbeitungszeit von maximal drei Wochen festgelegt, während der ein Depotübertrag vollständig abgeschlossen sein muss.
Ansonsten sei von einer Pflichtverletzung des betreffenden Finanzinstituts auszugehen.
Nur in begründeten Einzelfällen darf hiervon abgewichen werden (z.B. wenn die Lagerstelle der zu übertragenden Wertpapiere ganz oder teilweise außerhalb der EU liegt).
Dennoch war mir im Vorhinein schon des Öfteren zu Ohren gekommen, dass Depotüberträge von Trade Republic in der Praxis teilweise deutlich länger als die vorgegebenen drei Wochen dauern würden…
Depotübertrag: So funktioniert's in der Praxis
In meinem konkreten Einzelfall sollten drei meiner bislang bei Trade Republic deponierten ETF-Positionen (jeweils von Vanguard) in das Gemeinschaftsdepot meiner Frau und mir bei der ING übertragen werden.
Da Trade Republic keinerlei Möglichkeit anbietet, einen Depotübertrag auf ein anderes Finanzinstitut zu initiieren, musste ich mich diesbezüglich an die ING wenden.
Diese bietet ihrer Kundschaft die Möglichkeit eines sogenannten Depoteinzugs, bei dem Wertpapiere von anderen Finanzinstituten auf die ING übertragen werden können.
Im Zuge dessen wird das abgebende Finanzinstitut von der ING über alle Angaben zum Übertrag entsprechend benachrichtigt.
Nach Eingabe der persönlichen Daten muss man sich zunächst entscheiden, ob alle Wertpapiere oder wie in meinem Fall nur ein Teil der Wertpapiere eingezogen werden soll.
Sodann gibt man nacheinander alle betroffenen Wertpapierpositionen einschließlich der jeweils zu übertragenden Stückzahl an.
Diese lassen sich bequem per Name, ISIN oder WKN auswählen.
Anschließend wird alles einfach per digitaler Unterschrift freigegeben – fertig.
Einige Augenblicke später wird der Depotwechsel von der ING per E-Mail bestätigt.
In meinem Fall war dies am 18.10.2024 der Fall.
24.10.2024: Nach 6 Tagen erhielt ich sodann die Bestätigung von Trade Republic, dass mein Depotübertrag bearbeitet worden sei.
26.10.2024: Nach 8 Tagen wurden die zu übertragenden ETF-Positionen dann auch nicht mehr in meinem Trade Republic Depot angezeigt.
28.10.2024: Nach 10 Tagen erhielt ich schließlich die Benachrichtigung der ING, dass es Neuigkeiten zum meinem Wertpapierauftrag gibt.
Und siehe da – tatsächlich wurden alle ETF-Anteile exakt wie von mir in Auftrag gegeben übertragen.
Doch eine wichtige Prüfung stand noch aus.
Denn wie mir bereits im Vorfeld mehrfach zu Ohren gekommen war, hapert es bei Depotüberträgen oftmals daran, dass die ursprünglichen Kaufkurse nicht oder nur extrem zeitverzögert mitgeliefert werden.
Diese Befürchtung hat sich jedoch in meinem Fall glücklicherweise nicht bewahrheitet.
So hat meine Prüfung ergeben, dass alle Kaufkurse von Trade Republic an die ING korrekt weitergegeben worden sind.
Fazit: Mein Depotübertrag von Trade Republic zur ING
Depotüberträge sind wahrlich ein Kapitel für sich.
Bei mir persönlich hat sich jedoch zum Glück keiner der zuvor befürchteten Fallstricke materialisiert.
Von der Beauftragung bis zum vollständigen Übertrag meiner Wertpapierpositionen von Trade Republic zur ING sind insgesamt nur 10 Tage und somit deutlich weniger als die von der BaFin geforderten drei Wochen vergangen.
Ob dies nun auf das Zutun von Trade Republic, der ING oder beiden Finanzinstituten zurückzuführen ist, kann mir letztlich natürlich ziemlich egal sein.
Ich bin einfach nur froh, dass der Depotübertrag in meinem Fall ohne großes Theater über die Bühne gegangen ist.
Abschließend sei der Vollständigkeit halber noch auf zwei wichtige Punkte hingewiesen:
- Da es sich vorliegend nicht um den Übertrag eines gesamten Depots samt Depotschließung handelte, ist mir keinerlei Aussage über den Transfer von Verrechnungstöpfen bzw. -salden möglich, die auf eigenen Erfahrungswerten beruhen würde.
- Grund für die Fortführung meines Depots bei Trade Republic ist, dass ich meinen dortigen Sparplan auf meine 1-ETF-Lösung (SPDR MSCI ACWI IMI) aufgrund der relativ geringen Größe vorerst beibehalten möchte.
Meine Empfehlung
Wie meinem vorliegenden Erfahrungsbericht unschwer zu entnehmen ist, bin ich schon seit langem ein sehr zufriedener Kunde der ING.
Aus diesem Grund fällt es mir auch alles andere als schwer, die ING weiterzuempfehlen.
Zwar ist die ING kein Discount Broker.
Dafür bietet Sie aber einen sehr kompetenten und stets erreichbaren Kundenservice.
Zudem ist die Depotführung kostenlos und über 1.000 ETF-Sparpläne gebührenfrei besparbar.
Besonders schätze ich die ING jedoch als „One-Stop-Shop“.
Denn egal ob Girokonto, Depot oder Finanzierung – insgesamt wird mir hier das aus meiner Sicht beste Gesamtpaket angeboten.
Solltest du die Eröffnung eines Kontos oder Depots bei der ING erwägen, so würde ich mich sehr darüber freuen, wenn du hierfür meine Empfehlungslinks (Konto / Depot) benutzen würdest, da ich auf diese Weise eine kleine Provision verdiene und somit meinen Blog auch weiterhin finanzieren kann.
Über David
David (38) ist seit über 12 Jahren glücklich mit seiner Jugendliebe verheiratet und Vater von zwei Kindern.
Der studierte Diplom-Kaufmann arbeitet seit 2012 für eine große Unternehmensberatung, wo er 2018 zum Prokuristen ernannt wurde.
Seit 2017 berichtet er auf Jung in Rente über seinen Weg zur finanziellen Freiheit.
Auf Investiere Nachhaltig, Alle Dividenden und Reisen mit Kopf geht er seinen weiteren Interessenschwerpunkten nach.
Darüber hinaus hat er 2022 die gemeinnützige Organisation Wilde Wälder gegründet, die er seither nebenberuflich als Geschäftsführer leitet.
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„Schöner“ Erfahrungsbericht. 🙂 Aber absolut nachvollziehbar, bei mir muss man nur Trade Republic durch Scalable Capital ersetzen. So viele Fehler, unterirdischer „Kundenservice“, falsche Buchungen ohne Hinweis, warum das gemacht wurde usw. usf. Habe jetzt auch wieder alles zurück zur ING geholt und habe dann dort mein Hauptdepot und dann nur noch ein kleines Konto bei Estably/ Interactive Brokers. Die Mehrkosten bei der ING sind es mir auf jeden Fall wert. Zumal die ETF-Sparpläne auch kostenlos sind. Bei Aktienkäufen muss man halt in Zukunft wieder etwas ansparen, damit es mind. 1k EUR sind und man kann nicht mehr das Mikrosparen wie bei SC nachen. Dann halten sich die prozentualen Kosten aber auch in Grenzen.
VG Markus
Hallo Markus,
Danke für das Teilen deiner Erfahrungen mit Scalable Capital, auch wenn diese ja ebenso bescheiden ausfallen wie meine im Falle von Trade Republic. Ich finde aber auch, dass die ING ab einem gewissen Sparbetrag preislich durchaus wettbewerbsfähig ist, auch wenn ich mein Depot bei Trade Republic zum Besparen meiner 1-ETF-Lösung vorerst weiter behalte – zumindest solange, bis der besagte SPDR MSCI ACWI IMI auch bei der ING sparplanfähig ist.
Viele Grüße
David
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Hallo Ralph,
tatsächlich habe ich über CapTrader* ja bereits ein Depot bei Interactive Brokers. Wenn es sich wie in meinem Fall allerdings ausschließlich um ETFs handelt, sehe ich die Sache etwas anders als du. Denn mit Blick auf deren steuerliche Teilfreistellung finde ich es deutlich komfortabler, diese bei einem deutschen Finanzinstitut wie der ING zu deponieren, wo die Steuern direkt berechnet und nach geltendem deutschen Steuerrecht abgeführt werden und ich dies nicht erst mit der Steuererklärung im Folgejahr manuell erledigen muss. Bei Einzelaktien sehe ich dies freilich anders. Aber diese spielen für meine aktuelle Anlagestrategie (Stichwort: 1-ETF-Lösung) ja vorerst keine Rolle mehr.
Viele Grüße
David
Ich bin mit Trade Republic sehr zufrieden. Kann bisher nichts negatives berichten.
Hallo Christian,
das ist doch super! Ich kenne auch diverse Trader Republic-Kunden, die dort bislang glücklicherweise ebenfalls keinerlei Probleme hatten. Ehrlicherweise hatten diese in aller Regel aber auch noch keinen Kontakt zum Kundenservice. Wenn ich mir hingegen öffentlich einsehbare Erfahrungen wie bei Finanztip anschaue, fällt das Urteil doch relativ eindeutig zuungunsten von Trade Republic aus. Aber mein Ziel ist es ja keineswegs, irgendjemanden davon zu überzeugen, sein Depot bei Trade Republic zu kündigen. Schließe nutze ich dieses wie beschrieben ja selbst noch weiter für meinen Sparplan auf den SPDR MSCI ACWI IMI. Insofern wünsche ich dir, dass dein positiver Eindruck auch in Zukunft erhalten bleibt 🙂
Viele Grüße
David
kommt noch… 🙂
Depotübertrag von TR zu Finanzen.net Zero.
Im Juni 2024 angestoßen.
Nach sechs Wochen kam eine Mail von Finanzen.net Zero, dass sich TR nicht gemeldet hat. TR schrieb zwei Tage später, der Übertrag wurde an den Dienstleiter weiter geleitet.
Später konnte ich die Anteile zwar im Depot sehen aber nicht mehr handeln.
Irgendwann wurde ein Teil der zu übertragenden Positionen ausgebucht und kamen bei Finanzen.net Zero an.
Viel später wurden die restlichen Positionen ausgebucht – und einige sogar mit der doppelten Anzahl an Aktien. Dadurch stehen diese Positionen im minus. Klingt komisch, ist aber so.
Auch komisch: Nur einige der doppelt ausgebuchten Positionen sind auch doppelt bei Finanzen.net Zero angekommen. Die anderen sind irgendwo verschwunden.
Dann habe ich die Positionen, die noch im Plus waren verkauft und das Geld ausgezahlt.
Jetzt habe ich ein Depot mit etwa acht negativen Beständen. Mal sehen wann TR das merkt und sich meldet. Dann bekommen sie die gleichen sinnfreien E-Mails die ich auch erhalten habe.
Ich verzweifle auch gerade an Trade Republic. Möchte gern mein Depot schließen, habe aber eine Aktie die nicht mehr mit L&S gehandelt wird, leider auch noch mit Bruchstücken.
Kündigen nicht möglich, da Aktie im Depot. Übertrag würde wohl gehen – bleiben die Bruchstücke…
Support reagiert nicht, jemand eine Idee?
Hallo Sparta,
das klingt mit Blick auf das Thema Depotschließung ja fast so wie die beschriebene Leidensgeschichte meiner Frau – wenn auch in anderem Kontext (verbliebendes Restguthaben auf dem Konto vs. verbliebende Bruchstücke im Depot). Trade Republic macht es Anlegern da wahrlich alles andere als einfach, die Kundenbeziehung endgültig zu beenden. Das Problem, dass der Kundenservice nicht (mehr) reagiert, hatte ich damals ja leider auch, als es um die Nicht-Handelbarkeit meiner Anteile an Brookfield Renewable Partners ging. Einen alternativen Lösungsvorschlag habe ich diesbezüglich leider nicht für dich. Aber vielleicht hat ja jemand anders noch eine gute Idee?
Viele Grüße
David
Hallo Sparta, wenn du den Verlust der Bruchstücke verschmerzen kannst, versuche einmal per Mail (am besten mit Empfangsbestätigung und Lesebestätigung)/postalisch die restlichen Bruchstücke wertlos auszubuchen. Entsprechende Formulare gibt es bei jedem größeren Broker (als Vorlage). Frist setzen, danach Bafin. Hatte das gleiche Problem bei Onvista wegen 0,66€. Bei mir hats geklappt. Viele Grüße Marcel
Hallo David, benutze doch einfach ein kostenfreies Girokonto wie z.B. N26, Revolut… Hauptsache deutsche IBAN. Ich nutze solch ein Konto z.B. gleichzeitig für Cashback-Aktionen oder für Kleinkäufe an Bahnhöfen oder ähnlichem. Gerade wenn ich mit den Kids unterwegs bin und nicht überall die „gute“ Karte durchziehen möchte. Gruß Marcel
Hallo Marcel,
das stimmt, meine Frau könnte theoretisch einfach irgendwo anders ein neues Einzelkonto eröffnen, um sich dorthin sodann das Restguthaben überweisen zu lassen. Aber seien wir mal ehrlich: Es kann doch nicht angehen, dass ich zuerst irgendwo anders neuer Kunde werden muss, nur um meine Geschäftsbeziehung zu Trade Republic beenden zu können, oder? So etwas habe ich in meinem ganzen Leben jedenfalls noch nirgendwo sonst erlebt…
Viele Grüße
David
Zugegeben: der Depotübertrag bei der ING funktioniert sehr gut; dass der Kundenservice allerdings ebenfalls sehr gut ist, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Ich kann mich erinnern, dass ich mehr als 30 Minuten bei der ING in der Telefonschleife verbracht habe, um dann mein Problem nicht gelöst zu bekommen. Im Vergleich zu den US-amerikanischen Wertpapierdienstleistern ist Deutschland immer noch eine echte Wüste.
Hallo John,
vielen Dank für das Teilen deiner eigenen Erfahrungen. Ehrlicherweise hätte es mich auch gewundert, wenn jetzt jeder einzelne Kunde ausschließlich Positives über die ING zu berichten hätte. Fairerweise dürfte dies aber auch so gut wie für jeden anderen Finanzdienstleister gelten. Im direkten Vergleich ist mir in meinen über 20 Jahren an der Börse jedenfalls noch kein anderes deutsches Finanzinstitut begegnet, dass mir einen besseren Kundenservice als die ING geboten hätte. Was ich allerdings bestätigen kann ist, dass mir vom Kundenservice meines Zweitbrokers CapTrader* (ein deutscher Reseller von Interactive Brokers aus den USA) in der Vergangenheit ebenfalls stets zu meiner vollsten Zufriedenheit weitergeholfen wurde. Gleichzeitig hat man bei solchen Brokern mit Depots außerhalb der Bundesrepublik ja das „Problem“, dass anders als bei deutschen Depotanbietern kein automatischer Steuerabzug erfolgt. Dies ist meiner Erfahrung nach für sehr viele Privatanleger ein echtes Hindernis, ein Depot bei solch einem ausländischen Anbieter zu eröffnen.
Viele Grüße
David
Moin, ich habe auch so meine Erfahrungen mit Trade Republic gemacht. Wenn man dort nur kauft und hält läuft es soweit auch ohne Probleme. Ein- und Auszahlungen laufen super schnell, bei mir meist innerhalb von wenigen Stunden. Auch die Zinsen mit den monatlichen Gutschriften sind super finde ich.
Aber wenn es mal Probleme gibt, dann wird es stressig. Meine Probleme bisher:
– Depotübertrag dauerte einmal sechs Monate und beim zweiten und letzten fünf Monate, inkl. BaFin Einschaltung in beiden Fällen. (Laut Schreiben der BaFin gibt es wohl unzählige Beschwerden, hier wurde sich für die lange Bearbeitungsdauer Seitens der BaFin entschuldigt.)
– Dividendenabrechnungen wurden mehrfach komplett falsch durchgeführt
– Bei Verkäufen von Aktien bzw. Zertifikaten wurden die Steuerabrechnungen falsch durchgeführt (bei einem Bekannten wurde bei einem Verkauf mit kleinem Verlust von 50 Euro der Verlustverrechnungstopf um über 1000 Euro erhöht, wie kann sowas passieren?)
– Kundenservice praktisch nicht existent, nur Standardtextbaustein Antworten, Reaktionen dauern ewig oder wenn die BaFin involviert ist
Daher mein persönliches Fazit:
Für mich ist Vertrauen, gerade bei Finanzgeschäften extrem wichtig. Diese Vertrauen hat Trade Republic bei mir und auch vielen anderen verspielt. Ich nutze mein Depot nur noch als Tagesgeldersatz für die Zinsen. Einige Zertifikate handele ich dort ab und an noch, aber das wars dann auch.
Mein Hauptdepot ist bei der Consorsbank, für Käufe nutze ich Finanzen Zero und bin dort bisher mit dem Service sehr zufrieden.
Hallo David,
leider teile ich die anfangs ganz gute Erfahrung mit TR mit den überaus lästigen Problemen jetzt. Ich muss jetzt leider einen Anwalt einschalten, da die auf Mails und Fristsetzungen gar nicht mehr reagieren. Die haben es geschafft, 2x hintereinander den gleichen Fehler zu machen. Auftrag Depotübertrag über jeweils 100 Stück, aber ausgeführt alle Anteile… Das war im Juni. Bis heute sind die Papiere nicht zurück zu TR, obwohl Consors die Rücksendung zeitnah beauftragt hat. Die zwischenzeitlich angefallenden Dividenden sind mir natürlich nicht gutgeschrieben worden. Beschwerde bei der BaFin habe ich natürlich auch gemacht, aber wenn man ehrlich ist, ist das auch nur ein stumpfes Schwert, die nehmen die Beschwerde entgegen, sammeln die und führen eine Statistik. Aus „Datenschutzgründen“ hat man keinerlei Recht auf Info über den Ausgang… Das ist in meinen Augen eher lächerlich und politisch nicht gewollt, die Masse soll mit einem „Pseudo-Aufpasser“ ruhig gestellt werden. ERNSTHAFTE Konsequenzen hat keiner zu befürchten (es sei denn, die Bank beteiligt sich an Geldwäsche, dann ist der Nachteil natürlich beim Staat, DANN passiert was).
Habe jetzt testweise mal bei Tradersplace ein Depot eröffnet, bisher ganz o.k. Vor allem hat mich erstaunt, dass ich die Begrüssungsprämie für ein Neudepot UNAUFGEFORDERT, AUTOMATISCH überwiesen bekommen habe, relativ fix sogar. Traderepublic hat sich mit der Werberprämie in 2023 so geziert und bis heute nicht ausgezahlt…Auch ein Grund.
Ich bin der Meinung, mit TR wird es mittelfristig so kommen, wie bei Wirecard oder anderen „Durchstartern“.
Gruß Arne
Alle hier geschilderten Erfahrungen kann ich absolut nachvollziehen und zum Teil sogar teilen. Ich glaube, TR hat sich einfach ein wenig übernommen und ist am Ende vielleicht sogar ein bisschen zu schnell gewachsen.
Auf der anderen Seite sollte man sich die Frage stellen: Warum können Neobroker wie TR so extrem günstige Konditionen anbieten, bei denen die schon lange am Markt befindlichen (Direkt-)Banken auch nach Jahren noch nicht gleichziehen konnten? Irgendwo sparen die Neobroker; Und das nicht nur bei der Infrastruktur oder dem Vertrieb, sondern am Ende eben auch beim Service. Das hat bei TR ja auch lange Zeit gut funktioniert, weil das Meiste Standardsachen und das Angebot noch nicht sehr komplex war. Das hat sich über die Zeit geändert und als (vermutlich aus Kostengründen) der eigene Support im letzten Jahr gekillt wurde, dürfte das imho der Todesstoß gewesen sein.
Persönlich hoffe ich sehr, dass TR da noch die Kurve bekommt. Ich bin mit meinem Zweitdepot bei der comdirect. Gebühren finde ich immer noch krass, Apps und UX auf der Website sind z. T. noch aus dem letzten Jahrhundert und vollkommen problemlos läuft es da auch nicht.